Zinnober Zacke: Keine Titelseite?
Zinnober macht im Physik-Unterricht eine erstaunliche Entdeckung – aber auf die Titelseite des BRIEFMARKEN SPIEGEL kommt er trotzdem nicht.
Unser Physik-Lehrer hatte unzählige farbige Lampen mitgebracht. Toll: Wenn man rotes Licht auf ein weißes Blatt scheinen lässt, sieht das Blatt rot aus. Gähn!
Marius und ich hatten uns in die letzte Reihe verzogen und studierten schon mal unsere Dublettenalben, denn heute Nachmittag war ja wieder Briefmarken-AG angesagt.
Disko im Physikraum
Doch dann wurden die Rollos runtergelassen. Ach nö, so konnten wir kaum noch was sehen! Unser Lehrer holte eine Lampe heraus, die seltsam dunkelblau leuchtete – und auf einmal strahlten alle möglichen Sachen weiß oder gelblich. Krass: Disko im Physikraum!
Aber der Oberhammer waren Marius‘ Briefmarken: Einige leuchteten nämlich gelblich, andere gar nicht! Und dann waren da noch zwei Briefmarken, die eben noch gleich aussahen und von der die eine jetzt gelb strahlte und die andere dunkel blieb.
Ein Titel für Zinnober?
Marius und ich sahen uns schon vom Titelblatt des BRIEFMARKEN SPIEGEL grinsen: „Junge Sammler finden leuchtende Briefmarken!“ Wir versuchten noch, unseren Pyhsiklehrer zu überreden, uns die komische Lampe für private Forschungsarbeiten auszuhändigen, aber da war nichts zu machen.
In der Briefmarken-AG berichteten wir Dr. Phil aufgeregt von unserer Entdeckung. Doch der textete uns wieder mal zu. Die Kurzfassung: Mit der Titelseite vom BRIEFMARKEN SPIEGEL haut das nicht hin, weil ich mal wieder den Briefmarkenkatalog nicht gelesen habe – dabei hätte ich nur mal unter „Fluoreszenz“ schauen müssen…
Zinnober Zacke
Dr. Phil informiert
Unter Fluoreszenz versteht man, dass ein Stoff Licht beim Bestrahlen in eine andere Farbe „umwandelt“. Ultraviolettes Licht – das ist so tiefblaues Licht, dass das menschliche Auge es nicht sehen kann – wird von manchen Stoffen zum Beispiel gelb oder weiß zurückgeworfen. Damit die Stempelmaschinen erkennen können, in welcher Ecke des Briefes eine Briefmarke klebt, werden seit Ende der 1950er-Jahre manche Briefmarken mit fluoreszierenden Farben versehen. In Deutschland sind diese Farben meist im Papier, sodass die gesamte Papierfläche leuchtet. In anderen Ländern werden die fluoreszierenden Farben in einem Extra-Druckvorgang aufgedruckt, beispielsweise als Streifen. Besonders interessant sind natürlich Briefmarken, die es sowohl fluoreszierend als auch nicht fluoreszierend gibt. Man kann aber leider keine allgemeine Regel angeben, welche Version die seltenere ist. Gibt es eine Briefmarke in beiden Versionen, bekommt die fluoreszierende Version meist ein „y“, die normale Version hingegen ein „x“ in den Katalogen. Zum Schluss noch ein Tipp: Fluoreszenz kann man mit Prüflampen erkennen, die schon für knapp 10 Euro im Fachhandel erhältlich sind.
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